Ich bin wie ich bin. Ich leben mit der Depression, irgendwie.

Ich bin wie ich bin

Nichts sagt das Gehirn sollst du fühlen.

Nichts soll dich freuen, nichts ärgern.

Nichts soll dich erregen, nichts dir Hektik bringen.

Nichts! Ich schicke dir die Stille.

Kein rennen, kein hasten – nicht hier hin – da hin – dort hin.

Kein reden, kein telefonieren.

Kein reagieren, kein agieren.

 

Nichts, sagt das Gehirn. Ich schicke dir die Ruhe.

Stille sie legt sich wie ein Seidentuch um meinen Körper.

Sie lässt mich sein, so wie ich bin.

Ruhe sie breitet sich aus wie der Sand am Meer.

Sie lässt mich sein, so wie ich bin.

Nur mit mir sein, keiner stört, keiner verletzt, keiner der irgendwas will.

 

Menschen, Alltagsaufgaben, Termine stören mein Leben.

Sie bringen Unruhe, Anstrengung und Abwehr.

Ich möchte nicht raus. Nur ich mit mir allein - gibt meiner Seele Ruh.

Nichts geht mehr, an noch so vielen Tagen.

Jeder Schritt, jedes Tun ist schwer.

Ja selbst die Gedanken sind nur eine Last.

Ich seh nicht die Blumen, nicht die Wolken und nicht das Meer.

Ich seh nicht die Sonne, die glutrot am Himmel steht.

Ich sitze herum, mit nichts im Sinn.

Nur ich mit mir allein.

 

Doch manchmal da weiß ich genau,

ich möchte fühlen, ich möchte lachen, ich möchte weinen,

ich möchte mich ärgern und grummeln – einfach wieder Mensch sein.

Doch manchmal da sehe ich,

die bunten Blumen auf dem Balkon und das Blau des Himmels.

Doch manchmal gehe ich hinaus,

sitze mit Freundin im Café und schwatze.

Besuche die Kinder und Enkel in der Ferne.

Nur manchmal.

Eines Tages, eines Tages werde ich wieder Mensch sein.