Angst - Nicht meine Freundin - Nicht meine Feindin - Ich akzeptiere sie.

ICH BIN KEIN ANGSTHASE

Die Angst kann nicht meiner Freundin sein. Sie ist aber auch nicht meine Feindin. Ich nehme sie an. Sie darf sein. Ich gehe trotzdem.

  

Ich bin KEIN ANGSTHASE.

  

WAS HABEN SIE GETAN, DAMIT ES IHNEN GUT GEGANGEN IST?

In der Therapiestunde wird es mir immer wieder bewusst, dass ich es selbst bin, die dafür sorgt, dass es mir besser geht. Stets werde ich gefragt: Was haben sie getan, damit es ihnen besser ging? Damit wird meine Reflektion immer auf mich selbst gelenkt und trägt dazu bei, dass ich mir selbst immer bewusster werde, vertrauen in mich selbst entwickle und daraus mein Selbstbewusstsein bestärkt wird.

In meiner ambulanten Traumatherapie setze ich mich mit meinen Ängsten und Traumatas auseinander. Ich bekomme Handwerkszeug zur Regulierung meiner Ängste und Dissoziationen, sammle Erkenntnisse zu meinen Handlungsweisen und lerne insbesondere auf mich selbst zu achten.

 

An 1. Stelle steht immer die Selbstfürsorge! Das heißt erkennen, beachten und einhalten der eigenen Bedürfnisse und Grenzen!

 

ICH NEHME MICH AN WIE ICH BIN

Ich nehme meine Angst an. Sie darf sein. Ich verfluche sie nicht mehr.

Ich ignoriere mich selbst nicht mehr, sondern beachte mich.

Ich verurteile mich nicht mehr dafür, dass ich nicht Leistungsfähig bin, dass ich Rentnerin werden musste, das ich viele Dinge nicht mehr bewältigen kann.

Ich habe aufgehört mich selbst zu beschimpfen.

Ich hadere nicht mehr damit, dass ich graue und leere Tage habe.

Ich hadere nicht mehr damit, dass ich nicht fühlen kann.  

 

ICH SPRECHE MIT MIR SELBST

Ich bin gut genug! Ich bin liebenswert! Ich bin wertvoll!

Ich darf sein wie ich bin! Ich muss nicht perfekt sein. Ich darf Fehler machen.

Ich darf inne halten und Pause machen.

Ich darf ehrlich Ja oder Nein sagen.

Ich schaffe das. Aufgeben ist keine Option.

Ich widerspreche meiner Angst. „Liebe Angst, auch wenn du da bist, ich werde trotzdem ...“

Ich widerspreche mir – ich habe Gefühle – Gedanken sind auch Gefühle – mein wertvolles Buch der Emotionen habe ich verlegt.

 

Ich denke Gefühle, wenn sie da sein sollten und spreche sie laut aus.  

 

ANGST – ERGRÜNDE SIE UND GEH TROTZDEM

Ich reflektiere woher und warum die Angst kommt.

Ich lerne meine Glaubenssätze zu erkennen. Sie sind vielfach der Grund meiner Angst.

Ich reflektiere meine Glaubenssätze. Sind sie hilfreich oder bringen sie mir Angst?

 

Ich lasse mich von meiner Angst nicht mehr abhalten, Dinge zu tun. Ich vermeide nicht mehr alle Situationen, die mir die Angst bringen.

Ich suche die richtigen Skills für mich und benutze sie rechtzeitig, zur Regulierung von Angst, Anspannung, Gedankenstrudeln und insbesondere zur Verhinderung von Dissoziationen oder Panikattacken.

Facebook-Gruppen und Ergotherapie sind mein Übungsfeld, um soziale Kontakte, aufzunehmen, anzunehmen und positive Erfahrungen mit Menschen zu sammeln.

 

ICH ENTSCHEIDE MICH

Ich nehme mich an, wie ich bin und gebe jedem Tag, was ich kann.

Ich treffe ohne Druck und Zeitlimit, MEINE Entscheidung. Ich kann diese auch zurücknehmen und verändern. Ich treffe meine Entscheidungen für MICH und nicht für andere. Ich sage NEIN, wenn ich nein meine.

Ich sage NEIN, auch wenn es bedeutet, das ich meinen Weg allein gehen muss.

Ich sage JA, wenn ich ja meine.

Ich sage was ich denke und fühle.

Ich spreche aus, was mich bewegt, was mir Angst macht oder Freude bringt.

Ich verbiege mich nicht mehr und trage keine Maske.

Ich bin wie ich bin.

 

SELBSTFÜRSORGE IST ACHTSAMKEIT UND POSITIVES DENKEN

Ich visualisiere Erlebnisse, Glücksmomente, Erfolge, Gedanken. Mein Medium dafür sind der Fotoapperat und das Schreiben.

Ich sorge gut für mich selbst – schaffe mir Wohlfühlmomente, Momente ganz bei mir selbst.

Ich tue mir etwas Gutes (das darf auch eine Stunde Schlafen oder ein Schlafanzug-Tag sein).

Ich achte auf die Kleinigkeiten im Alltag, die mir Freude bringen.

Ich gönne mir Zeit auf Facebook und auf meiner Homepage, zur Entspannung.

Ich lasse mir zur Bewältigung von alltäglichen Aufgaben Zeit, ich putze heute oder morgen oder übermorgen. Ich putze eins nach dem anderen, nicht alles auf einmal.

Ich achte auf Pausen, ich darf innehalten, um Kraft zu sammeln und mich zu erholen.

Ich habe gelernt achtsam um mich zu schauen, die vielen kleinen Dinge wahrzunehmen und mich an ihnen zu erfreuen.

Ich habe gelernt meine kleinen Schritte im Leben mit der Depression wahrzunehmen und wert zu schätzen.

 

Positives Denken ist ein wesentlicher Baustein, nicht nur Angst sondern auch der Depression positiv zu beeinflussen.  Positives Denken zu fördern und mit Visualisierungen zu verstärken nutze ich verschiedene Medien.:

  • Ein Glückszettel-Glas, ein Glücksmomente-Buch,
  • meine Facebook-Seite „Ich bin einzigartig – Jeg er unik“.
  • Ende 2013 gründete ich meine Facebook-Gruppe „Dänemarkfreunde-So schön ist Dänemark“.
  • Mitte 2016 begann ich meine Homepage zu erstellen, für Fotos und Texte über die Depression.
  • Ende 2016 gründete ich meine Facebook-Gruppe „Ein Boot auf dem Meer“.
  • Ich nutze ImpulsKarten, wie „Glückseelichkeiten“ oder „Lebenskarten“, um positiv zu denken und zu reflektieren.
  • In einem Glas sammle ich „Kleinigkeiten“ und „Glücksbringer“.
  • Jetzt wo ich wieder aktiver bin und sogar „Berge“ besteige, lege ich einen Stein in ein Glas, von jeder „Bergbesteigung“.

Für den Urlaub plane ich nur wenige Ziele, Ziele die ich unbedingt besuchen möchte, um mich aus dem eigenen Aktivitäten-Druck (Perfektionismus) heraus zu nehmen.

Alle Ziele darüber hinaus, sind Zugaben. Urlaubstage werden ohne Uhr verbracht, vom aufstehen über Frühstück, Aktivität bis hin zum schlafen gehen.

Urlaubsaktivitäten werden in der Planung ebenfalls begrenzt. Je nach Tagesform können sie gekürzt oder ausgedehnt werden. Das heißt für mich auf meine Grenzen achten, bedenken das auch der Rückweg Kraft kostet.

Wenn wir zu den Kindern/Enkelkindern fahren ist für Rückzugsmöglichkeit gesorgt. Ich muss nicht überall dabei sein und kann mich zurückziehen, wenn ich es brauche.

 

MEINE ERKENNTNISSE

Die wichtigste Erkenntnis nahm ich aus der Traumaklinik mit. Die Erkenntnis, dass mein Schneckenhaus mein sicherer Ort ist, der mich aber aus dem wirklichen Leben heraus hält, mich einsam macht und keine neuen Erfahrungen sammeln lässt. Es verhindert damit, dass ich meine Angst und meine Depression vermindern kann, vielleicht auch besiegen kann. Ich darf mich für Stunden, ja auch mal einen Tag, dahin zurück ziehen, aber ich darf nicht im Schneckenhaus bleiben.

 

Die Angst ist eine Selbstschutzfunktion. Sie funktioniert damit ich überlebe. Ich habe überlebt. Ich habe jetzt alles was ich brauche. Ich brauche die Angst nicht mehr.

 

Die Angst möchte verhindern, dass ich mich verändere, dass ich hinaus gehe und wieder am Leben teilhabe.

 

Die Angst, kommt oft aus meinen eigenen überzogenen Erwartungen und Zielstellungen, an mich selbst. Ich kann nicht der perfekte Patient sein – unter allen Umständen zur Therapie gehen oder Therapieaufgaben erledigen, das gefährdet mich selbst und behindert den Therapeuten.

 

Ich kann und will nicht mehr perfekt sein und es jedem Recht machen.

 

Die Angst kommt aus meinem negativen Selbstbild und meinem kaum vorhandenen Vertrauen in mich selbst. Ich bin gut wie ich bin. Ich bin einzigartig. Ich bin es wert zu leben, wirklich zu leben.

 

NEIN, hat nichts mit meiner Liebe zu anderen oder Egoismus zu tun. Nein zeigt meine Grenzen auf.

 

Heftige Panikattacken, Dissoziationen und Abstürze sind die Folgen von völliger Überforderung und Ignoranz meiner eigenen Grenzen und Bedürfnisse. Ich setze mir jetzt kleine Ziele, die ich erreichen kann. Ich kann sie entsprechend meiner Gemüts- und Tagesform erweitern kann. So habe ich es, in diesem Jahr, sogar auf Berge geschafft.

 

Medikamente können nicht heilen. Sie sind die kleinen Helferlein auf Zeit, damit ich Handlungsfähig werde und bleibe, um für mich selbst zu sorgen. Mich positiv verändern kann.

 

Veränderung beginnt im Kopf. Mein Kopf kann neu lernen positiv zu denken. Er kann Sichtweisen verändern, Achtsamkeit und Selbstfürsorge lernen. Dazu bedarf es geduldiger, vorwährender Übung und Wiederholung.

 

SCHLUSSBEMERKUNG

Das alles sind nicht schöne, schlaue Worte. In sieben Jahren Therapie habe ich es Schrittchen für Schrittchen selbst erlebt und erfahren. Die Angst ist mein ständiger Begleiter, Panikattacken und Dissoziationen haben sich wesentlich verringert. Meine Angst und meine Tage in der Leere werden weniger, ich kann wieder ohne Maske lächeln, meine Emotionen lassen mich leise Gefühle wahrnehmen, ich bin aktiver – selbstaktiver.

 

NEIN, dass alles funktioniert nicht jeden Tag oder jede Woche. Egal. Ich glaube an mich selbst. Ich werde es schaffen. Eines Tages lebe ich wieder ohne Angst und Depression. Ganz bestimmt.