Trauma-Ein anspruchsvoller Film – Trigger – Gedankenwirbelsturm – Gedankenklarheit

Ein anspruchsvoller Film - Trigger - Gedanken in Wirbelsturm & Klarheit

Mein Leben ist, seit meinem Tourwochenende „Himmelsleiter“ aus den Fugen. 

 

Ich baumle derzeit durch die Zeit. Die Tage vergehen „sinnlos“. Ich bin antriebslos, müde vom Leben, unkonzentriert und abundzu funktioniere ich. Ich vergesse, das Thema der Therapie, ich vergesse auf mich selbst zu achten, ich überfordere mich und ich ignoriere mich selbst. Ich weiß nicht wo die Zeit hinläuft. Eben erst Therapie-Dienstag, schon ist es wieder Sonntag, ohne dass ich weiß wo die Zeit geblieben ist und was ich gemacht habe. Manchen Tag, surfe ich gedankenlos im Facebook oder spiele, nur um überhaupt meinen Kopf in den Tag zu bringen. Nichts kommt so wirklich an. Auf irgendwas reagiere ich und kommentiere, irgendwas ist schön. Irgendwas.  

 

 

Mein Leben ist, seit meinem Tourwochenende „Himmelsleiter“ aus den Fugen. Es ist nicht dieses wunderbare Wochenende, dass mich umgeworfen hat.

 

Es sind die nachfolgenden Therpiestunden, mein harter Kampf um Erkenntnisse, die harte Wahrheiten und mein Wissen darum, dass meine Therapeutin Recht hat.Es ist mein innerer Kampf, um diese Erkenntnisse. NEIN. Es ist mein innerer Kampf, diese Erkenntnisse selbst anzuerkennen und danach zu handeln. Darüber hinaus haben diese Stunden so viele Vergangenheiten hervor geholt, die mich jetzt jagen, dass ich völlig überfordert bin.

 

 

Das darf sein. Denn das ist mein Weg, diese anzuschauen und zu verarbeiten. Ich habe die Verantwortung, all das zuzulassen und anzunehmen, damit es Veränderungen erfahren kann. Alle negativ-Nachrichten in meinem Leben, habe ich seit 3 Wochen nun, auf ein Minimum reduziert. Aber ganz raushalten ist unmöglich. Das ist das Leben.

 

Bildlich gesprochen:

Ich kann mit der roten Nase, der Clown sein, der abends im stillen Kämmerlein weint.

Oder ich kann mit der roten Nase meine Freude haben. Es ist meine Entscheidung! Meine Verantwortung. 

 

... und es war doch nur ein Film

 

Gestern nun, habe ich einen Film angeschaut. Phönix, ein Film mit Anspruch. Ein Film in der Zeit, nach dem Krieg. Also ungefährlich für mich, denke ich. Weit gefehlt. Auch so ein Film kann triggern. Ja. Es ist ein Film über Menschen bzw. das Leben von Menschen. Damit verbunden sind ihre Handlungsweisen. 

 

Heute ist mir völlig klar, warum mich dieser Film so mitgenommen hat. Es waren die Handlungsweisen der Menschen, eines Menschen. Sie haben mich getriggert, weil sie sehr einfühlsam aber hart, menschliche Abgründe bzw. menschliche Überlebensstradegien aufgezeigt haben. Sie haben gezeigt, wie weit Ignoranz gehen kann, wenn man überleben will, wenn der Focus nur auf die eigene Person gerichtet ist. Ignoranz macht blind und dumm.

 

Es war ein Film. Es war nur ein Film. Jeder „normale“ Mensch schaut ihn, geht im Thema mit, nimmt die Spannung auf, sieht das Unrecht und bleibt trotzdem, soweit in „normaler“ Reaktion. Es ist einfach nur ein Film, der ihn nicht selbst betrifft.

 

Ich ticke anders. Trotz des Wissens, es ist nur ein Film, steigt in mir die Anspannung, die innere Unruhe, mein Unverständnis, ja auch Wut und meine Gedanken und Gefühle gehen ihre eigenen Wege. Es betrifft mich nicht und doch bin ich getroffen. Mein negatives Meinungsbild von Menschen wird wieder bedient. Ich bin von der IGNORANZ getroffen.

 

Ich hasse es, ignoriert zu werden

Ignoranz ist mein Thema. Mein derzeit härtestes Thema, glaube ich. Jedes Handeln und jedes Thema, welches Ignoranz aufzeigt, trifft meine Seele und mein Herz. Hierbei ist es unerheblich ob es mich direkt, indirekt oder gar nicht betrifft und ob ich es selbst ändern kann. Es knallt mir an den Kopf und haut mich aus der Bahn.  

 

Meine Seele, mein Herz, alles in mir lehnt diese Ignoranz ab, egal ob sie mich betrifft oder eben andere. Das macht mich, immer noch, handlungsunfähig und nimmt mir die Stabilität. Glaube ich heute. Mein Krug der Ignoranzerlebnisse ist so voll, dass ein kleiner Tropfen ausreicht, diesen wieder zum überlaufen zu bringen. Ich hasse dieses Gefühl, ignoriert zu werden. Ich will es nicht mehr!

 

Ich habe meine Kindheit mit Ignoranzerlebnissen verbracht. Auch wenn ich so einiges getan habe, um aus dieser Schleife heraus zu kommen, gelang es mir nicht. Dann gab es eine Zeit, in der ich nur mit Ignoranz meiner Selbst, überleben konnte und überlebt habe. Heute ist mir nicht mehr klar, ob ich jemals (ausgenommen Dänemark) ein Leben geführt habe, in dem ich mich nicht selbst ignoriert habe.  Ich kann mich nicht erinnern.

 

Es waren immer andere, die im Mittelpunkt meines Lebens oder meines Jobs standen. Da waren meine Kinder, die ich über alles liebte. Da waren die Männer, die ich liebte. Da war meine Herkunftsfamilie und mein Familienalltag und natürlich mein Höllen-Job. Ich hatte die Verantwortung und ich war IMMER SCHULD. Niemand interessierte es, ob es MIR gut ging.

 

Sage, was du denkst und das sofort

Heute lebe ich glücklich und weiß, dass ich wirklich geliebt werde. Einen Mann an meiner Seite habe, der durch einen Burnout ging und damit so einiges nachvollziehen kann. Er ist ein Mensch, wie jeder andere, mit seinen Ecken und Kanten. Doch für mich ist er der beste Ehemann der Welt. Ja, so manche Dinge lernen wir nun gemeinsam. Therapiethemen und Therapiesitzungen werden besprochen. Ich lasse ihn teilhaben und er ist sehr dankbar dafür.  

 

Ich brauche sehr lange, ehe ich sage was mich gerade bedrängt, zu lange. Ich bin gerade dabei zu üben und zu lernen, sofort – direkt in der Situation – zu reden. „STOP“ zu sagen – „Ich fühle mich ignoriert. Es geht mir nicht gut damit.“

Eine schwere Übung für mich, die bedeutet, dass ich auf mich selbst achten muss und für meine Grenzen selbst einstehe. Dabei behindern mich meine eigenen Gedanken: Ignoranz wo fängt sie an und wo hört sie auf? Bin ich übersensibel? Bin ich selbst Schuld, dass ich so fühle? Warum kann ich nicht einfach sagen: „Geht mir am Arsch vorbei“?

 

Ignoranz im Innen und im Außen

Für all diese Dinge trage ich die Verantwortung und ich will sie übernehmen. Ich kann sie verändern, auch wenn es mir unglaublich viel Geduld abverlangt. Vor Allem Geduld mit mir selbst.

  • Annahme der eigenen Krankheit und der damit verbundenen Leistungsgrenzen.
  • Annahme meines ICHs, jetzt und hier. Jeg er unik.
  • NICHT funktionieren, denn funktionieren ist (bei mir) 100% Selbstignoranz.
  • Nein sagen, wenn ich NEIN meine.
  • Erst auf mich selbst achten und dann eine Entscheidung treffen, die mir gut tut.
  • Die Freiheit der Seele, die Freude im Leben genießen – ohne Selbstüberforderung.
  • Getroffenen Entscheidungen selbst einhalten bzw. dafür sorgen, dass sie eingehalten werden.
  • Meine Lebenswelt, von äußeren Einflüssen, die mir NICHT gut tun, befreien - heißt nicht verkriechen, heißt nicht Schneckenhaus.

Für all diese Dinge trage ich keine Verantwortung. Ich kann sie nicht ändern. Ich kann die Welt nicht retten. Ich bin nicht verantwortlich. Ich bin krank. Ich kann und darf sie in meinem Leben auf ein Minimum reduzieren!

 

  •  Die derzeitige Politik jenseits von gut und böse, für Wirtschafts-, Auto- und Pharmazie-Lobby.
  • Die Arbeitswelt, in der der Mensche eine Ware ist.
  • Die Menschen die andere ohne Rücksicht auf Verluste, Beurteilen, Verurteilen, andere benutzen und für die Nächstenliebe ein Fremdwort ist.
  • Menschen die sich im Schubladen-Denken räkeln: Schwarz-weiß oder Rechts-Links oder Gesund-Psycho oder Feigling-Suizid oder Menschen auf Aussehen oder Bildung reduzieren oder … Es gibt mehr Schubladen als Menschen.
  • Die Medienwelt, die wirkliche Probleme erst zur Nachtstunde aufgreift, wenn überhaupt.
  • Die Lebenswelt inklusive Musik, Menschengewimmel, Hektik, Hast, Ungeduld, Geräusch-Wirrwarr von Auto bis Mensch.

 

Das Leben ist mir zu laut. Ich werde lernen, zu leben wie es mir gefällt.


Ich freue mich, wenn dich das Thema interessiert hat. Gern kannst du einen Kommentar oder Gruß hier lassen. Liebe Grüße Heike