Traumaklinik-Vorbereitungszeit. Wenn Angst alles auf den Kopf stellt.

Wieder ist meine Welt auf den Kopf gestellt.

Gestern, in und nach meiner Therapiestunde war ich so befreit. Ich hatte meine Beine, in der Therapiestunde ruhig bekommen. Nicht nur meine Beine. Ich war befreit, ich hatte endlich Urvertrauen zu meiner Therapeutin. Ich konnte es zulassen und damit in Beziehung treten.

 

„In der Klinik, wird es auch um ihre Beine gehen!

 

Sie sehen ja, was ihre Beine mit mir bzw. mit anderen Menschen machen. Ihre Therapeutin wird daran arbeiten.“

Gestern dachte ich, wir hätten diesen Trigger-Satz gemeinsam so bearbeitet, dass ich keine Angst haben brauche. Mein Trigger war für den Zeitrahmen der Therapiestunde gelöst.Doch nach dem Schreiben meiner Blogs, kam der Absturz. Ich wurde so müde und bleiern, dass ich schlafen ging. Ich schlief sehr lange und schwer. Heute geht es mir Scheiße. WARUM-Wo ist der Auslöser? Was geht in mir vor? Welche Gedanken drehen sich?

 

Wo ist der Auslöser

  1. Die Beine-Aussage „In der Klinik...“, meiner Therapeutin,  jagt mich.
  2. Angst jagt mich, den Klinik Anforderungen nicht gerecht zu werden.

Was geht in mir vor?

  • Meine Beine... Meine Seele geht in absoluten Widerstand.
  • Gedankenstrudel drehen sich in mir, in Hochgeschwindigkeit.
  • Ich fühle mich unter einem Bleimantel gefangen und erdrückt.
  • Ich habe Angst, in der Klinik zu versagen (Beine).
  • Ich will mich dafür nicht verbiegen, nur um irgendwie in der Klinik zu bleiben.
  • Ich will nicht auf meine Beine reduziert werden.
  • Ich will nicht ruhige Beine, um jeden Preis.
  • Ich kann meinen Focus nicht auf meine Beine und dann noch auf die Therapie-Inhalte setzen.
  • Ich fühle mich schon jetzt völlig überfordert.

Welche Gedanken drehen sich?

  • Meine Beine, habe ich zum ersten mal, nach 7 Jahren Therapie ruhig erlebt.
  • Ich bin jetzt erst, in eine wirkliche Beziehung mit meiner Therapeutin getreten. Nach 54 Stunden!!!
  • Jetzt erst konnte ich, ihr gegenüber, mein URVERTRAUEN zulassen.
  • Jetzt erst konnte Ich loslassen, von allen Zweifeln und Ängsten.
  • Meine Beine spiegeln deutlich, meine Anspannung, Angst und Ablehnung (Vertrauen und Beziehung). Sie weisen die Menschen von mir, mir bitte nicht zu nahe zu sein.
  • Ich lasse Nähe nicht zu. Meine Beine wackeln, auch gegenüber, mir vertrauten Menschen oder wenn ich mich gut fühle. Da ist immer Zweifel, immer Vertrauens-Not, immer Angst und immer ein Stück Perfektionszwang.
  • Mein Urvertrauen in Menschen, selbst in die Menschen, die mich lieben, ist völlig gestört.
  • Meine Beine wackeln, weil ich den Korrekt-Haltungs-Drang habe.
  • In legerer Sitzhaltung, wird es schwer sein, Therapieinhalte die mich anstrengen zu bewältigen. Da ist der Automatismus, der mich in die korrekte Sitzhaltung bringt, in die Anspannung und meine Beine wackeln lässt.  

Klinikaufenthalt – Was ändert sich für mich?

  • Diese Erkenntnisse haben mich befreit, weil sie mir meinen Weg geöffnet haben. Wahrzunehmen wo und warum Vertrauen fehlt, warum ich nicht loslassen kann.
  • Genau diese Erkenntnisse jagen mich jetzt, weil sie einen Berg der Selbst-Verantwortung, für die Klinik Therapie, in mir wachsen lassen. Ich schaue den Berg hinauf und kann den Gipfel nicht sehen.
  • Fehlendes Urvertrauen und Verhaltens-Perfektion geben sich die Hand.
  • 12 Wochen und ich soll das alles umsetzen, merklich verbessern, abstellen …?
  • Ich habe Angst, vor den Gruppentherapien, vor den vielen Mitpatienten.
  • Ich habe keine Angst vor den Therapeuten.
  • Ich habe Angst vor den Anforderungen.
  • Ich habe Angst vor mir selbst.
  • Max. 12 Wochen Aufenthalt. 12 Wochen geschützter Raum.
  • 12 Wochen für Vertrauen und in Beziehung gehen?
  • 12 Wochen, in denen ich mit Menschen und Inhalten in Masse konfrontiert werde.  

Wo möchte ich hin?

  • Ich möchte so viel wie möglich mitzunehmen.
  • Ich möchte voran kommen.
  • Ich werde mich auf MICH und WARUM konzentrieren.
  • Ich habe mich für eine Therapie entschieden und für einen 2. Aufenthalt in der Traumaklinik! Das zeigt, dass ich in Therapeuten und Klinik ein Grund-Vertrauen habe.
  • Ich wünsche mir von Herzen, dass ich URVERTRAUEN zu vielen der Therapeuten zulassen kann. Insbesondere zu meiner Einzel-Therapeutin. Das wäre schon ein Riesenschritt für mich.
  • Zum Urvertrauen gegenüber anderen Menschen, Patienten, ist der Weg noch weit. Da bin ich erst am Beginn meines Weges. Das meine Beine in Kontrolle zu bringen, scheint mir unmöglich. Ich hoffe darauf, dass in den Gruppentherapien, niemand ein Problem, mit meinen Beinen hat. Die meisten Menschen können sie ignorieren.
  • Wenn mein Klinikaufenthalt nur darauf ausgerichtet ist, meine Beine ruhig zu stellen, mir also in allen Bereichen die Anspannung und Angst zu nehmen, ist das ein zu hohes Ziel. Ein Ziel, das mich überfordert, mir Angst bringt.
  • Riesenangst.
  • Ich möchte mich den Themen, die auf mich zukommen stellen, auch den Themen „Vertrauen“ und „in Beziehung“ gehen.
  • 12 Wochen. Schrittchen für Schrittchen. Wenn ich darf.