Gedankensplitter - Ein müder Sonntag

Ein müder Sonntag

Es klingelt der Wecker.

Ich mach ein Auge auf, dann das andere.

Oh nein, die Lider sind schwer wie Blei.

Mein Kopf will nicht denken.

Müde ...

Antriebslos …

Blockiert …

Irgendwann häng ich auf der Bettkante.

Aufstehen …

 

Mein Spiegelbild sieht komisch aus.

Augen auf, schau da bin ich.

Müde …

Antriebslos …

Überfordert …

Beton auf den Schultern.

Blei an den Füßen.

Irgendwann bin ich fertig für den Tag.

Irgendwie.

Losgehen …

 

Meine Beine schleppen sich Schritt für Schritt.

Mein Kopf weigert sich zu denken.

Meine Gefühle schlafen noch.

Meine Augen sehen unscharf.

Meine Ohren schreien: es ist viel zu laut.

Müde …

Lustlos …

Teilnahmslos …

 

Es ist Sonntag.

Ein Glück.

Zeit für Ruhe und Stille.

Zeit zum schlafen bis Mittag.

Zeit für Nichts oder Dies und Das.

Müde …

Überfordert …

 

Sehnsucht nach meinem Schneckenhaus.

Nichts sehen. Nichts hören. Nichts sagen.

Die Last auf meinen Schultern drückt mich nieder.

Müde …

 

Zwei Finger halten eine Stein.

Langsam sehe ich ihn den Strand.

Mein Handy singt die Melodie des Meeres.

Ruhe …

Mein Herz sehnt sich ans Meer.

Nur da sein. Eins sein mit dem Meer.

Hörst du die Kieselsteine singen?

Hörst du die kleinen Wellen plätschern?

Hörst du die Möwe rufen?

Spürst du den Wind im Haar?

Riechst du den Duft des Meeres?

Siehst du das blau des Wassers?

Wie die Sonne Glitzer verteilt?

Spürst du den Stein auf dem du sitzt?

Ich bin müde und schlapp.

Nur müde.

 

Morgen ist auch ein Tag.

Morgen ist ein neuer Tag.

 

Text by Heike Pfennig

Foto by Jens Wittenberg