Gedankensplitter - Tränen endlich, nach 8 Jahren, laufen sie über mein Gesicht

Tränen, endlich!

Letztes Foto von Daniele-Feb. 1983

Ich heute, nach der Therapie

Foto von Andre-1984


Tränen …

Eine Nacht der Bilder.

Bilder aus der Vergangenheit.

Sie nehmen mir die Kraft am Morgen.

Lassen mich verschlafen.

In mir ein harter Stein des unendlich tiefen Schmerzes.

Die Last ist schwer auf meinem Herzen.

 

Im Spiegel meine Augen.

Ich sehe deinen Schmerz.

Ich sehe dein Leid.

 

Bilder aus der Vergangenheit.

Ein Loch.

Tief unten ein Sarg mit weißen Rosen.

Ein Loch.

Ein riesiges Loch.

Es ist dein Sarg Daniele, der die weißen Rosen trägt.

Ein Fenster in der Nacht.

Keine Straße, keine Laterne.

Nur Uwe mit der Pistole am Kopf.

 

Mein Seele schreit.

Mein Herz wird zu Stein.

Meine Augen ohne Tränen.

Meine Ohren sind taub.

In mir ohnmächtige Ruhe, Todesruhe.

In mir jagen sich die Bilder.

Bilder, die nicht zusammen gehören.

 

Meine Bilder im Kopf auf ein Stück Papier gebannt.

Ich spreche aus, was ich sehe, was mich zerdrückt.

Ich FÜHLE MICH unendlich traurig, hoffnungslos.

Tränen …

Ich FÜHLE MICH wütend.

Tränen …

Meine Augen sehen den Sarg auf dem Stück Papier.

Tränen …

Ich FÜHLE MEINE Hilflosigkeit, tief im Herzen.

Ich FÜHLE MEINE Verzweiflung, tief im Herzen.

Ich FÜHLE MEINE Wut, tief im Herzen.

Tränen …

Tränen …

 

Endlich Tränen!

Tränen, die durch meinen Körper laufen.

Tränen, die den harten Betonklotz in mir zerstören.

Tränen, die den Schmerz erträglicher machen.

Tränen, die mir gut tun.

Tränen, die kribbelnd durch die Nervenbahnen ziehen.

Tränen …

 

Nach 8 Jahren laufen die Tränen über mein Gesicht.

Das darf sein.

Es soll sein.

Tränen sorgen für mein ICH.

Tränen lösen die Spannung.

Tränen zeigen mein ICH.

Tränen …

Tränen, ich kann MICH WAHR-NEHMEN!

 

 

Tränen ...

Herzlich Willkommen!

Tränen …

Ich bin dankbar!

Tränen …

Führen mich zum ICH-sein.

 

Ich werde in der Kirche bei dir sein.

Wir werden miteinander reden,

unter dem Bild „Maria mit dem Kind“.

Vielleicht werde ich weinen.

Hoffentlich.

Weinen, weil ich dich so unendlich vermisse.

Endlich weinen.

Du bist tief in meinem Herzen. Tief in meiner Seele.

Wir werden gemeinsam Kaffee trinken.

Weißt du noch, wie im vorigen Jahr, in der Münzgasse.

Nur wir Beide werden da sein.

 

 

Tränen, ich bin dankbar.