GedankenSplitter - Achtsamer Spaziergang an der Elbe - Zu mir selbst finden

Achtsamer Spaziergang an der Elbe

Heute bekam ich von meiner Therapeutin die "Verordnung": Machen sie einen kleinen achtsamen Spaziergang ... 

Von der Klinik aus, sind es nur ein paar Schritte bis zum Elbufer. Hier habe ich einen schönen Ausblick auf die Altstadt. Müde, kaputt und wirr im Kopf begann ich meinen Weg Elbabwärts.

 

Meine Füße stapften schwer durch den Schnee. Eine Weile knirschte der harsche Schnee unter meinen Schritten. Ich lenkte meine Schritte in Richtung Elbe, hindurch den noch fast unberührten Schnee. Das kirschen wurde leiser. Meine Füße versanken tief im Schnee und hinterließen ihrer Spuren. Ein kalter Wind pfiff mir um die Nase. Er zuppelte an meinem Schal und ließ mich frösteln. Brr.

 

Ich spürte noch immer diese Erleichterung. Sie war noch in mir, auch wenn meine Schritte müde waren. Ja, mein Herz ist unendlich traurig und hat allen Grund dafür. Ja, es darf sein. Endlich findet die Trauer ihren Weg. Endlich.

Meine Blicke fielen auf alte Spuren im Schnee, an deren Rändern kleine Eisblumen blühten. Wunderbar klein und zart.

 

Langsam spürte ich wieder Ruhe und Frieden in mir. Auch wenn die Traurigkeit blieb. Ja, ich hatte lange gelebt und eine Last der "Schuld" getragen. Eine "Schuld", die nicht meine war. Nun war ich auf dem Weg, sie abzuwerfen und zu lernen, dass ICH NICHT SCHULD BIN!

 

Das Wasser Elbe plätscherte vor sich hin. Gänse flogen, mit Geschrei, vorbei. Die Welt ist so schön, hier im Schnee an der Elbe, wo nun die Waldschlößchenbrücke ihren Bogen über das Wasser spannte.

Da blickte mich ein Auge, aus dem Elbufer herauf an. Eine Weile stand ich einfach nur da und bewunderte es. Wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Licht und Schatten sich treffen, entstehen die schönsten Dinge.

Oh, ist denn schon Sommer? Hier im Schnee? Verwundert entdeckte ich eine Schneesurfer am Schirm. Im Hintergrund das schöne Wasserpalais Saloppe, eine schöne Winterkulisse. Einen Hügel hinauf und ich war an meinem Lieblingsplatz, dem Pavillon am Waldschlößchen. Von hier aus genieße ich den wunderschönen Ausblick die Elbe hinab auf die Altstadt-Silhouette. Ich sitze einfach da. Ganz einfach so, in aller Ruhe und Besinnlichkeit. Mein Kopf ist wieder etwas freier, mein Herz leichter und ich bin um ein paar wunderschöne Momente reicher.

Müde laufe ich nun zurück.