Wut darf sein!
Wut
Ich bin wütend.
Wütend auf mich selbst und die Welt.
Wütend, gefrustet, ärgerlich, aufgebracht,
genervt und gereizt …
Die Nerven surren, der Kopf will platzen.
In der Brust schwelt ein großer Ballon.
Ich könnte um mich schlagen, um mich werfen
Ich bin ein Mensch, wie du und ich.
Kein schlechter Mensch.
Nur eben wütend. Sehr wütend. Auf mich.
Wut
Ich bin wütend, mit Recht.
Wütend auf das was mir passiert ist.
Wütend, weil ich nicht gelernt habe mich zu wehren.
Wütend, auf meine Erfahrungen mit Wut.
Zu oft hat meine Wut nichts gebracht.
Wut verändert nichts, Wut ist unnötig, Wut darf nicht sein …
Wütend, weil ich meine Wut geschluckt, weggedrückt, verhindert habe.
Ich war stets nett, freundlich und angepasst.
Falsch! Heute weiß ich es.
Wut
Wut darf sein.
Wut ist wichtig. Sie zeigt meine Grenzen.
Wut tut mir im Herzen weh, macht mich verrückt.
Wut lässt mich zweifeln an mir, lässt mich verzweifeln.
Wut richtet ihren Zorn auf mich.
Wut macht mir Angst. Angst vor mir selbst.
Wut behindert mich zu leben, frei und unbeschwert.
Wut
Ich werde hinsehen und hinhören.
Ich werde ergründen, was du mir sagen willst.
Ich werde dir zeigen, dass ich dich verstehe.
Ich werde dir sagen, wann du unnötig bist.
Ich werde dir zuhören.
Ich werde nicht zulassen, dass du mein Leben bestimmst.
Ich werde dich besänftigen.
Mein Herz und meine Seele sind stärker.
Ich bin ein wertvoller, liebevoller Mensch.
ICH!
Text by Heike Pfennig
Bild by Witten Berg