Prostatakrebs? Ein viel zu hoher PSA-Wert jagt mich. 3 Klassen Mensch im Gesundheitssystem. Kassenpatienten: volles Risiko

Prostatakrebs? 3 Klassen Mensch im Gesundheitssystem

Ein Vorsorgeblutbild (groß) brachte das Ergebnis: Viel zu hohe PSA-Werte. PSA-Werte zeigen an, ob die Prostata gesund ist, ob eine Geschwür vorhanden ist. Diese Geschwür kann, muss aber nicht Krebs sein. Diese Werte können auch auftreten, ohne jegliche weitere Symptome, wie bei meinem Mann.

 

Wir sind gesetzlich versichert - Kassenpatienten.

Ein Überweisung zum Urologen, war die logische Konsequenz. Der Urologe wiederholte den Bluttest zur PSA-Bestimmung, der das gleiche Ergebnis brachte.  

Die Urologin setzte einen zeitnahen Biopsie-Termin. Diese "normale" Biopsie erreicht über 12 Gewebeproben in der Prostata ein Ergebnis, Geschwür oder Krebs. 2,5 Wochen bis zum Termin und Onkel Google befragen, damit wir Informationen erhalten und erfahren können welche Wege es möglicherweise noch gibt. Wir waren uns bewusst, dass wir ganz sicher nicht vollumfassend beraten wurden. Ich brauchte mehr Information, um zu überleben.

 

Gewissheit im 3 Klassen-Gesundheitssystem zu sein.

Meine Recherchen und Informationen, zeigten sehr bald knallhart auf, dass wir leider Kassenpatienten sind. Sehe ich von den Superreichen ab, gibt es in unserem so "wunderbaren" mindestens 3 Klassen Menschen, im Gesundheitssystem.

1. Privatpatient

2. Kassenpatient mit Geld für Selbstzahler-Leistungen

3. Kassenpatient

 

Meine Recherchen & Informationen von Onkel Google

Es gibt sicher keine 100% Sicherheit, aber eben MEHR Sicherheit und Informationen. Ich weiß, dass Prostatakrebs sehr unterschiedlich verläuft und das so einige Männer mit ihm und nicht an ihm sterben. Es ist heute kein Todesurteil. Doch es nimmt mir nicht die Angst. Irgendwo muss ich mit meiner Angst hin, sonst werde ich verrückt. Und nein, ich rede nicht beständig mit meinem Mann darüber und ich stecke ihn auch nicht an. Er hat seine eigene Weise, mit dem Thema und der Diagnose umzugehen.

 

Meine Angst war zwischen Sturm und Tornado bei meinen Recherchen. Schon die Informationen zum PSA-Wert werden kontrovers diskutiert. Positiv dabei war für mich, dass er NICHT immer Krebs vorhersagt. Er zeigt nur an, dass etwas nicht stimmt. Der PSA gibt lediglich an, ob mit den Zellen in der Prostata alles o.k. ist. Da können Infektionen, Druck oder Reibung, natürliche Veranlagung ... erhöhte Werte ausmachen. 

Der PSA-Wert zeigt aber NICHT an, WAS oder WO. Dazu ist eine Biopsie notwendig. An dieser Stelle kollidierte ich mit den gegebenen Informationen des Urologen, denn schon an dieser Stelle gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um MEHR Sicherheit zu erhalten. 

  

Eine Biopsie KANN einen positiven wie negativen Befund ergeben. Eine Biopsie KANN, dass heißt im Klartext, sie KANN auch bei einem negativem Bescheid, einen positiven Befund verschweigen. Sie gibt also NICHT mit Sicherheit das richtige Ergebnis. Darüber hinaus muss eine Biopsie NICHT rektal ausgeführt werden. Des weiteren gibt es eine MRT-Untersuchung, die genau zeigt, wo sich das Geschwür (Krebs oder gutartig) befindet und so unnötiges herumgestocher in der Prostata vermieden werden kann. Aber diese Informationen haben wir als Kassenpatienten nicht erhalten, da sie von den Kassen in der Regel NICHT bezahlt werden! Wir hatten nur die Information: PSA-Wert und rektale Biopsie ohne Computerbild-Unterstützung.

 

Magnetresonanztomographie (MRT) - KEINE Kassenleistung

Mit der MRT kann man Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugen, die eine Beurteilung der Organe und vieler krankhafter Organveränderungen erlauben. Die erzeugten Bilder ähneln denen der Computertomographie, allerdings werden dabei keine Röntgenstrahlen, sondern Magnetwellen eingesetzt. Auch unterscheiden sich CT und MRT in den Informationen, die sie dem Untersucher geben (z.B. CT besser zur Beurteilung von Knochen, MRT besser für das Weichteilgewebe). Beim multiparametrischen MRT werden verschiedene Informationen der Untersuchung herausgefiltert und es ist eine BESSERE BEURTEILUNG der Bilder möglich. Diese Methode wird bei der Untersuchung der Prostata eingesetzt und ist für eine Beurteilung UNABDINGBAR! Eventuell erkennbare Gewebsveränderungen werden klassifiziert (PIRADS 1-5). Damit ist eine bessere Bewertung der auffälligen Areale möglich. Genauso wie alle anderen Untersuchungen kann das MRT Hinweise auf eine Tumorerkrankung der Prostata geben, aber diese niemals beweisen.

Quelle: https://www.prostata.de/

MRT ist also eine sinnvolle Untersuchung, um Sicherheit zu gewinnen ob eine Gewebeveränderung vorliegt oder nicht. Sie kann eine UNNÖTIGE Biopsie verhindern. Sie kann eine notwendige Biopsie aber PUNKTGENAUER machen. Das ist ganz sicher, nicht nur uns wichtig. 

Leider ist dies eine Selbstzahler-Leistung, wird also nicht von den Krankenkassen bezahlt. Sie kostet rund 1000,00 Euro. Wir haben uns dafür entschieden, das MRT in einer Spezialklinik machen zu lassen. 

 

Stranzbiopsie rektal oder MRT-gesteuerte Prostatabiopsie

STANDZBIOSPIE

Bei der Feinnadelbiopsie entnimmt der Arzt Gewebe oder Flüssigkeiten durch eine hauchdünne Kanüle, die einen Durchmesser von weniger als einem Millimeter hat. Diese Methode eignet sich besonders für die Entnahme von Gewebe mit eher weicher Konsistenz wie zum Beispiel Knochenmark oder Lungengewebe. DIE STANZBIOPSIE verläuft nach dem gleichen Prinzip. Allerdings verwendet der Arzt eine gröbere Nadel, die einen Durchmesser von über einem Millimeter hat. Die Stanzbiopsie kommt zum Beispiel bei Verdacht auf Brust- oder Prostatakrebs zum Einsatz.

Quelle: https://www.netdoktor.de/diagnostik/biopsie/

 

GEZIELTE MRT-GESTEUERTE BIOPSIE 

Bei uns in der ALTA Klinik ist eine BIOPSIE NUR NOTWENDIG, wenn bei einer vorangegangenen MRT-Untersuchung der Prostata eine tumorverdächtige Stelle diagnostiziert wurde.

Mit unserer Biopsie können wir sicher, schmerzfrei und ganz exakt Gewebeproben aus tumorverdächtigen Stellen entnehmen. Der Zugang zur Prostata bzw. zu den tumorverdächtigen Stellen liegt in der oberen Gesäßregion, auf der Höhe wo die Gesäßfalte beginnt.

Weil wir nicht durch den Dickdarm oder Damm gehen, ist keine präventive Antibiotika-Einnahme notwendig.

Unsere Prostatabiopsie ist eine KOMBINATIONSBIOPSIE, weil wir neben den gezielten Gewebeproben, gemäß der empfohlenen S3-Leitlinie, zusätzlich systematische Gewebeproben aus der Prostata entnehmen. Somit können wir jedem Patienten MAXIMALE SICHERHEIT geben.

Wenn bei einer MRT-Untersuchung der Prostata ausgeschlossen werden kann, dass eine tumorverdächtige Stelle in der Prostata ist, findet keine Biopsie statt.

Quelle:https://www.alta-klinik.de/prostata/kosten-prostata/

  

Minimal invasive Biopsie möglich

MRT FUSIONSBIOPSIE

Dies ist eine Kombination von TRUS und MRT (siehe MRT). Im MRT auffällige Areale, die vom Radiologen mindestens als PIRADS 3 (siehe MRT) klassifiziert worden sind, werden gezielt biopsiert. Hierfür werden MRT- und Ultraschallbilder fusioniert, also übereinandergelegt und abgeglichen. Dies geschieht über spezielle Ultraschallgeräte oder kann von einem erfahrenen Urologen auch durch den direkten Vergleich der Ultraschall- und MRT-Schnittbilder erfolgen (kognitive Fusionsbiopsie). Die Fusionsbiopsie wird häufig PERINEAL durchgeführt.  

 

PERINEAL-BIOPSIE

 

Da es bei der transrektalen Prostatabiopsie zu sehr schweren Infektionen kommen kann, wird immer häufiger eine perineale Biopsie empfohlen. Da die perineale Biopsie die Darmschleimhaut nicht verletzt, kann es zu keiner Einschwemmung von Darmbakterien in die Prostata kommen.

 

Unter einer Kurznarkose von 30 - 45 Minuten werden mehrere Proben über den Damm (zwischen Hodensack und After) aus der Prostata entnommen. Durch den kombinierten Einsatz eines Rasters (Template), perineal und des Ultraschalls, transrektal, ist eine zielgenaue Punktion der zuvor festgelegten Areale möglich. Genauso wie bei der transrektalen Biopsie werden auch hier zunächst Proben aus vorbestimmten Orten und dann Proben aus bei den Untersuchungen auffälligen Arealen, genommen. Diese Art der Biopsie ist auch für Patienten zu empfehlen, die am Enddarm voroperiert oder bestrahlt worden sind, wodurch eine Heilung nach transrektaler Biopsie verzögert sein kann.

Quelle: https://www.prostata.de/

 

Minimal invasive Prostata-Behandlung

Schon wenn ich diesen Informationen lese, dann ist doch völlig klar, welche Möglichkeiten ich nutze. Sie ist uns aber nur möglich, weil wir in der Lage sind die Kosten für das MRT aufzubringen und wenn nötig, die Kosten für die Biopsie aufzubringen. Beides sind keine Kassenleistungen. Das heißt für uns, die wir die Alta-Klinik Berlin gewählt haben, 1000,00 Euro für das MRT und wenn nötig 2.200 Euro für die gezielte Biopsie.

 

Es gibt dafür mehrere Gründe:

1. Es ist die minimalste invasive Behandlungsform

2. Keine rektale Behandlung mit möglichen Beschädigungen anderer Organe.

3. Menschliche Befindlichkeiten (Rektale Untersuchung) werden minimiert.

Minimal invasive Behandlung nur als Selbstzahler möglich!

Jetzt, an dieser Stelle komme ich zu meinen erwähnten 3 Klassen Menschen im Gesundheitssystem zurück.

  1. Privatpatient - erhält alle Informationen und alle Alternativen, ist also besser informiert, hat mehr Vorsorge, wird weniger unsinnig und gefährlich operiert, lebt länger.
  2. Kassenpatient mit Geld - Intensive Informationssuche bei Onkel Goggle, muss sehr viel Eigeninitiative einsetzen, glaubt nicht an Götter in weiß und nicht nur einem Arzt, kann Geld für sichere Abklärung und invasive Behandlung einsetzen.
  3. Kassenpatient ohne Geld - Intensive Informationssuche bei Onkel Goggle, hat keinen anderen Möglichkeiten und wider besseren Wissens, von der PSA-Blutwertbestimmung geht es sofort zur rektalen Biopsie, ist dem vollem Risiko ausgesetzt.

Meine Sichtweisen

An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis. Dies sind meine Recherchen und mein Sichtweise darauf. Ich übernehme für keine Informationen von anderen gekennzeichneten Seiten die Verantwortung, dafür fehlt mir die Kompetenz.

 

Es ist die Verarbeitung meiner Angst um meinen Mann. Hier geht es nicht darum seine oder meine Entscheidung. Wir entscheiden IMMER gemeinsam, das sind  wir uns wert. Wir haben beide Angst und sind auf der Suche. Wir üben wie wir darüber miteinander reden und uns informieren. Da bleiben Unverständnis und Missverständnisse nicht aus, doch wir üben und werden den Weg gemeinsam gehen. 

  

Ich bin nur ein psychisch beeinträchtigter Mensch, der sich, genau wie mein Mann zum Thema Prostatakrebs informiert und Hilfe sucht. Hilfe die übermächtige Angst etwas zu lindern. Ich kämpfe mit meiner Krankheit und den verstärkten Befindlichkeiten, mit Triggern und mit dem Unverständnis der Behandlungsweisen von Kassenpatienten. Dieses Gesundheitssystem macht uns zu Menschen 2. Klasse und die Medien erzählen mir noch wie gut wir es haben. Scheiß Welt.

 

Zukunft

Die MRT-Untersuchung wird in ein paar Tagen erfolgen. Ich hoffe von Herzen, dass die falschen Alarm gibt. Wenn nicht, wird ein Biopsietermin folgen und weitere Informationen bringen. Ich bete für das Glück, dass wir keinen Krebs haben.

 

Ich habe keine Ahnung wie wir ...