Prostata - MRT-Befunde geben Antworten und Handlungsbedarf vor. Kassenpatient oder Privatpatient entscheiden über das Leben danach.

Prostata-MRT-Befunde geben Antworten & Handlungsbedarf

Es ist raus. Das Prosta-MRT hat positive Befunde erbracht. Es wurden 3 Karzinome gefunden. 

 

Alle Karzinome sind klein und durch die vorangegangenen Zufälle (Arztwechsel, großes Blutbild, Alternativnachfragen auf Google) sind sie frühzeitig entdeckt worden.

 

Frühzeitig genug, sodass noch KEINE Streuung erfolgt ist, die Größe überschaubar ist und weniger invasive Maßnahmen folgen können. 

Mein Mann hatte eine sehr gute Behandlung, Untersuchung und Befundbesprechung. Diese war offen und direkt. Es wurden die Ergebnisse und die weiteren Behandlungsschritte besprochen. 

 

Das MRT hat 3 kleine Karzinome in der Prostata verteilt, gefunden, eins am Harnleiter. Eine Kassenbehandlung mit rektaler Biopsie, wie sie vorgesehen war, hätte mit großer Sicherheit, NICHT alle 3 Karzinome entdeckt. Mit dem MRT ist eine gute Übersicht und Diagnostik möglich. Es war eine gute und richtige Entscheidung, diesen Weg zu gehen. Jetzt haben wir einen sicheren Befund, der weiteren Handlungsbedarf nach sich zieht.

 

2 Möglichkeiten & 1 Entscheidung

BIOPSIE

  1. KASSENÄRZTLICHE Biopsie, rektal und nicht sicher, alle 3 Karzinome zu finden - INVASIV UND MIT GEFAHREN VERBUNDEN.
  2. PRIVATÄRZTLICHE Biopsie: MRT-unterstützte Biopsie, in der speziell die 3 Karzinome auf Krebszellen untersucht werden. Gutartig oder Bösartig?  KEINE GEFAHR von Keim- oder Virusübertragungen sowie Spätfolgen. Sie dauert, bei örtlicher Betäubung, ca. eine Stunde, wird NICHT rektal durchgeführt, ist wenig invasiv.  

KARZINOM-BESEITIGUNG

  1. KASSENÄRZTLICH: eine rektale Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung.
  2. PRIVATBEHANDLUNG: eine MRT-unterstützter Eingriff, bei dem die 3 Karzinome dauerhaft verödet werden, ohne rektalen Eingriff. KEINE CHEMOTHERAPIE ODER BESTRAHLUNG!

Unsere Entscheidung war eindeutig und klar. Wir bringen das Geld auf für BEIDE privaten Behandlungsmethoden und bleiben bis zum Abschluss dieser Behandlungen in der Alta-Klinik.

 

Es ist echt zum kotzen. Der Unterschied zwischen Kassenärztlichen und Privatärztlichen Behandlungsmöglichkeiten ist für mich entsetzlich. Obwohl die Chemotherapie wie die Bestrahlung, gerade im Prostatabereich, mehr Schaden als Nutzen anrichten kann, ein rektaler Eingriff immer mit möglicher Keimbelastung und anderen Spätfolgen verbunden sein kann, werden alle gesetzlich Versicherten Patienten so behandelt. DAS STINKT ZUM HIMMEL!

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mein Mann ist guter Hoffnung, da der Arzt ihm alles sehr genau erklärt hat und sich sicher ist, dass sich alles gut behandeln lässt.

 

Ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf steht. Ich halte mich mit Schreiben und Nachricht verteilen auf den Füßen. Michael musste mir versprechen, dass er sich mit unserer Tochter noch etwas Gutes gönnt. Ich bin eh kein Partner gerade für ihn. Ich muss es irgendwie wuppen.

 

Wie besprochen, habe ich nun fristgerecht (in der 25%-Stornogebührenzeit) 3 Wochen, unsere ersten 3 Wochen Dänemark storniert. Auch unser Wochenend-Familienwandertreffen in der sächsischen Schweiz, Anfang August, ist storniert. Es tut weh, aber die Welt geht davon nicht unter. Vielleicht verläuft  ja alles wirklich so gut, wie heute glaubhaft versichert, dann können wir immer noch buchen, egal welcher Monat es dann ist. 

 

An erster Stelle steht mein Mann und eine bestmögliche invasiv-arme Behandlung. Meine Angst rollt gerade hoch und runter. Meine Toilette grüßt schon nicht mehr.  Noch immer jagen mich die oder die Erfahrungen mit dieser Scheiß Prostata.

Nein, wir werden noch viele gemeinsame Jahre erleben. Das gestrige Erlebnis in der Kirche war ein gutes Zeichen. Ja, wir haben einen Glücksengel. Er konnte nicht verhindern, dass es einen positiven Befund gibt, es kein falscher Alarm war. Er konnte aber verhindern, dass die Karzinome nicht groß sind und noch keine Streuung vorhanden ist. Bei allem Übel ist das doch positiv und hoffnungsvoll. Wir haben auch das riesige Glück, die Privatbehandlungen bezahlen zu können. Dafür bin ich sehr dankbar.

 

Nächste Station ist Bielefeld

Bielefeld, eine Stadt die mir gar nichts sagt. Die MRT-unterstützte Biopsie wird nur in der "Star" - ALTA-Klinik vorgenommen. Heute habe ich beschlossen, zu dieser Behandlung mitzufahren. Ob ich das wirklich meistern kann, weiß ich nicht. Aber heute erst einmal, möchte ich es tun. Ich möchte an der Seite meines besten Ehemannes der Welt sein.

Ich werde mich jetzt mal umschauen bei Onkel Google, wie diese Stadt so aussieht und was für Unterkünfte sie hat. Es ist zu weit weg, um an einem Tag hin und zurück zu fahren.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich liebe dich von ganzem Herzen, mein bester Ehemann der Welt.


Text by Heike Pfennig

Foto by Jens Wittenberg