Es war doch nur ein Satz. Ein Haus im Grünen, am Ende der Welt.

Es war doch nur ein Satz ...

Ein Haus im Grünen, am Ende der Welt.

Sein Haus, sein Garten, seine Tochter, seine Enkelkinder.

Er ist hier zu Hause, kann sich niederlassen und die Zeit genießen.

Seine Seele ist frei und sein Herz lacht.

Sein Haus, sein Stolz.

 

Doch meine Seele ist krank.

Da war doch was.

 

 

Ein Haus im Grünen am Ende der Welt.

 

Ihr Haus, ihr Garten und ich war nicht Willkommen.

Ich störte den Familienfrieden.

Ich sah, was niemand sah und sprach es aus.

Ich war immer Schuld, denn ich war doch erwachsen, kannte das Leben.

Nein, dieses Leben kannte ich nicht.

Diese Leben wollte ich nicht.

Noch immer klingt der Satz in mir "... wenn du kein Geld mehr hast, musste du ausziehen ..."

Welch ein Glück.

Raus hier und nie wieder zurück.

 

Das Leben spielte seine Weisen.

 

Jahre gingen ins Land. 

Jahre der Versöhnung und des Vergessens. 

Viele wunderbare Dinge habe ich inzwischen hier erlebt.

Doch mein Gefühl, diese Gefühl wie ich mich damals fühlte, blieb.

Loslassen, genießen und vertrauen. Eine schwere Last.

Es ist seine Tochter, unsere Tochter und unsere Enkel.

Wirklich?

Ein Satz zerschneidet diese Idylle.

Es war nur ein Satz.

 

Alle Monster fielen über mich her.

Monster aus der Vergangenheit, trafen auf die Monster im Jetzt.

Was ist wenn, die Operation nicht gut geht?

Was ist wenn, wir Hilfe brauchen? 

Was ist wenn, ...

Was ist wenn, ...

  

Angst ergreift meine Seele.

Was ist wenn er eines Tages hier her zurück will.

Hier leben möchte, alt werden möchte?

... es sind bald viele Zimmer frei ...

Nein, nie wieder.

Nein, ich werde nie wieder her wohnen.

Niemals.

Hier, am Ende der Welt, verlassen und geduldet.

Nein, niemals.

 

Wie ich mich damals fühlte, ist für mich keine Vergangenheit.

Dieses Gefühl ist da, jetzt.

Da helfen keine guten Erinnerungen und kein Vergessen.

Ausblenden, nichtig reden und als unwichtig abtun, heilt meine Wunden nicht .

Es ist passiert. Nein und es ist nicht gut.

Ein Satz ...

Ich fühle mich wie damals.

Allein gelassen, dumm und störend.

 

Ich gebe mein Bestes, mich hier wohl zu fühlen.

Nein, ich bin hier nicht zu Hause und doch bin ich gern hier.

Nein, ich gehöre hier nicht hin und doch bin ich gern gesehen.

Ja, ich kann hier sein wie ich bin und kann es doch nicht.

Vertrauen? Alle meine Sinne wehren sich. 

Nein, voll vertrauen kann ich nicht und doch vertraue ich - ein Stück.

Ein Satz ...

Ich fühle mich wie damals.

Allein gelassen, dumm und störend.

 

Es ist nicht wahr. Es sind die Gefühle aus der Vergangenheit.

Doch das Gefühl, wie ich mich damals fühlte, kommt immer wieder in die Gegenwart.

Es raubt mir den Verstand und zerrt an meiner Seele.

Es tut weh.

Immer noch.

 

 

Es war doch nur ein Satz.