02/02/2021
Mein Schneckenhaus war einige Jahre mein Schutzraum. Ich hatte es verlassen, begonnen zu gehen, begonnen wieder zu sehen, zu hören und zu fühlen. Nun ist es wieder mein Schutzraum, auch wenn ich weiß, dass es keinen Sinn macht und mir nicht wirklich hilft. Ruhe finde ich dort auch nicht, da permanent die Nachrichten, wie Regen-Eistropfen auf das Dach hämmern. Die Welt da draußen, kann ich nicht aussperren. Die Welt da draußen wo der Wahnsinn Normalität geworden ist. Ein Virus jagt die...

29/01/2021
Das Gänseblümchen Das Gänseblümchen ist auch anders! Anders als andere Blumen. An seinem Stängel wächst kein Blatt. Es ist klein. Doch die allermeisten Menschen lieben das Gänseblümchen, genau deshalb. Das Gänseblümchen zeigt mir, wie stark auch ich sein kann, obwohl ich anders bin. Ein Gänseblümchen zeigt im Frühjahr schnell seine Blüte. Es wächst im dichten Gras, in den festen Zwischenräumen von Gehwegplatten oder Mauern. Es sucht sich seinen Weg und zeigt unbeirrt seine...

13/08/2020
Leben so gut ich kann. Gestern hatte ich nach dem Lockdown endlich einen Termin bei meinem Psychiater. Endlich der letzte Termin bei einem Arzt in den letzten zwei Monaten. Sie haben mich gefordert und ich bin müde von den Arztbesuchen und froh nun bald Urlaub zu haben. Raus aus den "Verpflichtungen", raus aus dem Pandemie-Wahnsinn. Mein Mann brachte mich hin, damit ich wenigstens die eine Stunde Bahnfahrt auf dem Hinweg sparen konnte. Das Wartezimmer "Pandemie-voll". Trotzdem musste ich eine...

12/05/2020
Worte, die im Kopf sind. Worte die mich jagen. Worte die nicht aufgeschrieben werden wollen. Worte die mir am Herzen liegen. Worte, die aufzeigen wie ich in der Coronazeit lebe oder besser überlebe. Denn Leben ist das nicht! Auch nicht für mich. Ich wollte Mitte März eine Woche Auszeit am Meer. Ich war stark angeschlagen und brauchte das Meer. Das Meer, dass mir immer inneren Frieden schenkt und die Ruhe vor dem alltäglichen Leben, den alltäglichen Sorgen und Nöten, dem gerade...

04/05/2020
Seit Wochen möchte ich diesen Blog schreiben. Die Gedanken sind da, immer und immer wieder. Doch bin ich vollkommen blockiert und schaffe es nicht sie aufzuschreiben. Mein Leben ist reduziert auf meine Wohnung. Ich habe mich selbst isoliert und das ganz und gar. Selbst von mir selbst. Ich hangle mich über die Tage und weiß am Abend nicht mehr was am Morgen war. Ich sehen mich nach Urlaub und habe das Gefühl, ich wäre schon 10 Jahre nicht mehr am Meer gewesen. Vergessen sind die wenigen...

05/04/2020
Wieder einer dieser Tage, im dunkel der Krankheit. Die Sonne scheint, vom blitz blank geputztem Himmel. Mein Mann hat Frühstück gemacht. Leise liegt er neben mir und seine Hände gleiten über meinen Körper. Sie senden in meinen Körper kribbelnde Signale. Im Kopf, mein Gehirn summt leise mit. Ich bin so müde. Ich bin so unheimlich müde.

03/04/2020
Heute ist ein besonderer Tag. Der 3. April. Ein Tag vor 15 Jahren, der mein Leben veränderte. Es war ein wunderbar sonniger Tag, wie heute. Doch es war schon warm. Ein wunderbarer warmer Frühlingstag, der mich und einen unbekannten Mann, nach Dresden brachte. Dresden, die Stadt die wir beide liebten. Noch unbekannt und doch schon eine Gemeinsamkeit. Die Altstadt hatte ihr schönste Frühlingskleid an und es wimmelte überall von Menschen. In der Münzgasse sitzen und den Hunger stillen, war...

03/04/2020
Kennst du diese bleierne Traurigkeit, die dich vereinnahmt, wenn du einen dir wichtigen Menschen verloren hast? Dann kennst du ein wenig meine Traurigkeit. Im Moment, in diesen Coronazeiten, sind vielleicht viele Menschen traurig, weil sie das eigentliche Leben mit seiner Unbeschwertheit vermissen. Ich hingegen vermisse es nicht. Meine Traurigkeit hat keinen Namen. Sie legt sich bleiernd über mich und nimmt mir die Freude. Die Lebensfreude. Sie malt meine Welt in grauen Bildern, die sich nicht...

12/03/2020
Mein Leben zieht seine Bahnen. Es findet so vieles keine Antworten, weil das Schweigen mein Leben beherrscht. Meine Seele sucht Antworten, Gedanken drehen sich im Kreis. Schweigen ist eine Last auf meinen Schultern.

11/03/2020
Ein fürchterliches Ereignis in der Familie warf mich aus der Bahn. Nicht nur das Ereignis selbst, sondern auch der Umgang damit. Dieses fürchterliche Schweigen in der Familie. Diese ausgesprochene Notsituation der ganzen Familie brachte mich an den Rand meiner Kräfte. Ich wusste nicht mehr wirklich ob ich lebte oder schon tot war. Ich hangelte mich über die Tage. Alles war schwer, selbst das aufstehen am Morgen. Manche Tage wusste ich nicht einmal wo die Zeit geblieben war, wenn mein Mann...

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