Imagination - Mein Tresor - Mein sicherer Ort zur Aufbewahrung von Erinnerungen, bis es an der Zeit ist, sie hervor zu holen und anzuschauen.

Meine Imagination "Tresor" - (ist noch leer - Grundgerüst)

Ich habe es mit Imagination schwer. Ja, ich kann träumen. Es fällt mir aber sehr schwer, los zu lassen und mich darauf ein zu lassen. Darauf ein zu lassen, diese „Träumerei“ mit der Wirklichkeit zu verbinden. Ich bekomme Angst. Angst die Kontrolle zu verlieren über mich. Ich würde mich auf Hypnose niemals einlassen, weil ich genau dann ja überhaupt nicht weiß, was ich tue oder rede. Geht gar nicht, für mich. Bei der Imagination geht es nicht um Kontrollverlust, sondern darum die Kontrolle zu übernehmen, sagt meine Therapeutin. Die Kontrolle über die Gedanken, die mit schlechten Erfahrungen verbunden sind und unkontrolliert heraus brechen. Sie soll bewirken, dass ich diese Gedanken bewusst ablegen oder heraus holen kann, damit sie mich im Alltag nicht unkontrolliert überfallen und mich im schlimmsten Fall Handlungsunfähig machen. 

 

Ich habe große Schwierigkeiten, daran zu glauben, dass ich wirklich Gedanken/Erfahrungen/Erlebnisse in einem sicheren Ort ablegen kann und damit eine Entlastung erfahre. Ich glaube nicht an einen sicheren Ort. Für mich gibt es den nicht. „Doch“, sagt meine Therapeutin, „in ihnen gibt es diesen Ort. Da er in ihnen selbst ist, kann dort niemand stören, nur sie selbst wissen wo er ist und wie sie ihn finden“. Ich habe mir schon oft gewünscht, die Dinge so ablegen zu können, wie es Michael kann. Aber in mir stapeln sich die schlechten Erfahrungen zu hohen Türmen. Anderseits fehlen mir meine ganzen Kindheitserinnerungen, Erinnerungen an die Studienzeit, an andere vergangene Zeiten, die ja nicht immer schlecht waren. Aus all den vergangenen Jahren habe ich nur Bruchstücke im Kopf. Doch werden bestimmte Dinge in mir getriggert, jagt mich ein Vergangenheitsgespenst nach dem anderen. Diese Erinnerungen sind alle da. Ich denke, sie sind der Auslöser dafür, dass mein Kopf voll ist und für andere Erinnerungen keinen Platz mehr hat. Früher sagte ich immer, meine Festplatte ist voll.

 

Auf der Suche nach meinem sicheren Ort, war klar, dass es ein Fischerboot sein musste. Im ersten Bild, wollte ich selbst auf das Boot steigen und die Erfahrung in den Laderaum (Tresor) bringen. Ich konnte das Bild nicht festhalten, zwitschte heraus und wurde sehr unruhig. Meine Therapeutin unterbrach, fragte nach und ich bemerkte meine Angst. Die Angst auf das Boot zu steigen, diese wackelige Treppe herab zu steigen. Da ich aber bei meinem Boot bleiben wollte, musste ich einen anderen Weg finden. Da landeten meine Gedanken bei Emma der Möwe. Sie löste gleich zwei Probleme, einmal die Steinübergabe auf das Boot und andererseits den Fischer zu entlasten. Er konnte ja nicht ständig hin und her fahren, wenn ich ihn brauchte.

 

Diese veränderte Geschichte konnte ich dann annehmen. Abschluss der Therapiesitzung war dann, die Wiederholung der gesamten Geschichte, die nun visualisiert und geübt werden muss. Mein Gehirn muss lernen sich dahin zu träumen und sich dort sicher zu fühlen. Noch weiß ich nicht, ob mir das gelingt, aber ich werde es üben und hoffentlich verinnerlichen können.

 

Ablauf - Gedächtnisprotokoll

Heute hatte ich meine 1. Stunde - Imagionation "Tresor". Ungefähr so war der Ablauf.

  • Suchen sie sich einen Platz / Ort an dem sie gern sind.
  • Wählen sie einen sicheren Ort.
  • Wie sieht der Tresor aus?
  • Ist der Tresor abschließbar, soll er verschlossen werden?
  • Wie gelangen sie zu diesem Ort?
  • Wie kommen sie in den Tresorraum?
  • Wie wird die Erfahrung, die weggelegt werden soll, aufgenommen (Cd, USB-Stick, Tonband...)?
  • Wie kommt die Erfahrung in den Tresor?
  • Was löst gerade die Angst aus? Wie kann der Tresor, der Ort verändert werden?
  • Gehen sie jetzt den Weg zum Tresorraum.
  • Lassen sie sich Zeit!
  • Erzählen sie wie die Nachricht in den Tresorraum gelangt.
  • Ist ihr Gefühl immer noch positiv?

Aufgabe: Zu Hause visualisieren, aufschreiben oder malen …. und bitte üben. Nur üben welchen Weg sie gehen. Spüren sie den sicheren Ort. Verinnerlichen sie die Bilder.

 

Warum ein Fischerboot und ein Stein?

Ich wähle sofort mein Fischerboot aus. Warum? Ich liebe die Fischerboote und diese sind für mich ganz eng mit Dänemark verbunden. Fischerboote sind bei Wind und Wellen auf dem Meer und trotzen allen Gefahren oder liegen im sicheren Hafen. Schon immer, habe ich meine Sorgen und Nöte auf sie geladen. Sie haben meinen Gedankenmüll mit hinaus auf das Meer genommen, für die Zeit meines Urlaubs.

Schon immer, konnte ich am Meer alles um mich herum vergessen, eine Auszeit nehmen. Im Urlaub am Meer, war und ist meine Seele frei. Das ist selbst jetzt mit der Depression noch so.

 

Am Meer geht es mir gut. Meine Seele ist mit dem Meer verbunden und mein Herz erfreut sich an jedem Fischerboot. Fischerboote heißt für mich Urlaub in Dänemark, da wo es am Schönsten ist und meine Sehnsucht am stärksten ist, es wieder zu sehen.

 

Als Medium für die Erinnerung wähle ich einen Stein. Wie kann es anders sein. Ich suche gern Steine und es gibt so viele unterschiedliche Steine. Ich kann für meine Erinnerungen immer einen anderen Stein wählen. Auf diesen schreibe ich dann meine Erfahrung, die sicher verwahrt werden soll.

Meine Imagination "Tresor" und "Sicherer Ort"

Mein Fischerboot ist mein sicherer Ort

Der Laderaum - Mein "Tresor" und meine Seemannstruhen

Mein Fischerboot ist ein dänisches, hellblaues Boot. Auf diesem Boot gibt es eine Ladekabine unter Deck, die mit einer schweren Holztür von oben verschlossen wird. Die Holztür verbirgt, verschließt oder öffnet meinen Tresor (sicherer Ort). Es ist eine sehr schwere Tür, die mit einem großen Eisenring-Griff zu öffnen ist. Nur ich und der Fischer wissen, dass sich unter der Tür mein Tresor befindet. 

 

Um hinein zu gelangen oder heraus zu gelangen, muss ich bzw. der Fischer eine Lotsenleiter benutzen. In dem Lade-Raum – meinem Tresor - befinden sich meine unterschiedlichen Seemannskisten, mit dicken alten Vorhänge-Schlössern. Darin werden meine Steine - „schlechten Erinnerung“- verschlossen, also sicher verwahrt.

 

Da der Fischer aber weit draußen auf dem Meer ist, nicht immer am Ufer sein kann, wenn ich einen Stein (Erinnerung) verwahren möchte oder heraus holen möchte, hat sich Emma, meine Möwe, bereit erklärt meine Steine zu transportieren.


Wenn ich nun eine Erinnerung habe, die ich verwahren möchte, geht das folgender Weise:

Ich gehe in Gedanken an einen Strand in Dänemark. Ich bummle am Strand entlang. Klara, die Sonne scheint und strahlt den Himmel blau. Sie wärmt mich. Auf meinem Weg höre ich den Wellen zu und schaue hinaus auf das Meer, nach meinem Fischerboot. Ich suche mir einen schönen Stein. Es sind ja genug vorhanden. Heute wähle ich einen rot-gesprenkelten (ist veränderbar).

Dann komme ich an meinem Lieblingsplatz, einer wunderbaren Holzbank, an. Ich setze mich, schaue über das Meer und schreibe in Ruhe meine Erinnerung auf den Stein. Emma – meine Möwe – kommt geflogen und lässt sich neben mir nieder. Sie besucht mich hier immer, wenn ich da bin.

Meinen, nun beschrifteter Stein, lege ich in ihren Rucksack. Sie fliegt mit ihm hinaus zum Fischerboot am Horizont, wo der Fischer den Stein (die Erinnerung) aus dem Rucksack nimmt. Er klettert in meinen Tresorraum, öffnet eine der Seemannskisten (die ich benenne) und legt den Stein hinein. Dann verschließt er die Kiste, klettert aus dem Tresorraum und schließt dessen schwere Deckentür. Er steckt Emma einen Zettel für mich in den Rucksack, mit der Information: Erinnerung sicher verwahrt.

Emma fliegt über das Meer zu mir zurück und überbringt mir die Nachricht. Dann sitzen wir gemeinsam noch eine Weile, mit Blick auf das Meer, ehe wir wieder getrennte Wege gehen.

Strandbummel

Meine Lieblingsbank - Emma und ich

Möwe Emma ist unterwegs

Wenn die Fischer hjem kommen

Manchmal treffe ich meinen Fischer am Strand. Ich kaufe einen frischen Fisch bei ihm und bedanke mich für seine Hilfe und Unterstützung, seine Verschwiegenheit, die Bereitstellung seines Laderaumes für meinen Tresor und die sicherer Verwahrung meiner Steine (Erfahrungen).

DANKE

Meine erste Imagination haben Facebook-Freunde, mit ihren Fotos, unterstützt. Ich danke von ganzem Herzen: Karin Eishauer, Sascha Grosser, Annemarie Finkenmeyer, Gudrun Hinz, Geli Böttger, Monika Süß, Susanne Preßler, Bian Ca, Claudia-Jochen Küchler, Heidi Remter, Friederike Wegert, Manu Stein und Nikola Kühn-Fitzenräuter für ihre Mühe und Unterstützung.


Du hast Gedanken zu meinem Blog? Ich würde mich über einen Kommentar sehr freuen. Vielen DANK